Schlafapnoe

Was ist Schlafapnoe?

Das Wort „Apnoe“ kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt „Windstille“. Schlafapnoe bedeutet damit, daß es während des Schlafes zu Atemaussetzern kommt, d.h. der Patient atmet einen bestimmten Zeitraum nicht. Von einer Apnoe spricht man, wenn der Atemaussetzer länger als 10 Sekunden dauert.

Die Medizin unterscheidet zwischen verschiedenen Schlafapnoe-Syndromen:

Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) 

Die Atemaussetzer werden durch den Verschluss der oberen Atemwege ausgelöst. Aufgrund der Erschlaffung der Rachenmuskulatur beim Schlaf fällt der Zungengrund nach hinten. Dadurch kommt es zu den Verschlüssen der oberen Atemwege. Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt, der Co2-Wert steigt an und das Gehirn löst eine Weckreaktion (Arousal) aus – der Patient erwacht. Treten während des Schlafes stündlich mehr als 5 obstruktive Apnoen von mehr als 10 Sekunden Dauer auf, kann unter Umständen ein klinisch relevantes obstruktives Schlafapnoe-Syndrom vorliegen.

Zentrales Schlafapnoe-Syndrom.

Die Atemaussetzer werden durch das Gehirn gesteuert. Der vom Gehirn ausgehende Reflex, die Atmung während des Schlafes fortzusetzen, bleibt aus. Syndrome mit ausschließlich zentralen Apnoen sind sehr selten, sie machen weniger als 10% aller Patienten aus. Auch hier sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut und der Co2-Wert steigt an, mit der Folge, daß der Patient aufwacht. Ursachen hierfür können mitunter Schlaganfälle, Durchblutungsstörungen des Gehirns und seltene Hirnkrankheiten sein.

Gemischtes Schlafapnoe-Syndrom.

Hier werden die Atemaussetzer teilweise durch den Verschluss der oberen Atemwege ausgelöst, teilweise durch das Atemzentrum verursacht.

Schlafapnoe und Augenerkrankungen

Prof. Dr. Barbara Wilhelm,

STZ Tübingen

Sogar zwischen Sehvermögen und nächtlicher Atmung gibt es Zusammenhänge. Diese beleuchtete Frau Professor Barbara Wilhelm von der Universitäts-Augenklinik Tübingen und zeigte Vorbeugungs- und Behandlungsmöglichkeiten auf. Denn schließlich gibt es kaum etwas Kostbareres als unser Augenlicht.

So stellt das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom beispielsweise einen Risikofaktor für den Grünen Star (Glaukom) dar, vor allem für eine bestimmte Form des Glaukoms mit normalen Augeninnendruckwerten. Der Grüne Star ist eine der häufigsten Erblindungsursachen und seine Früherkennung daher von großer Bedeutung. Eine frühzeitige Einstellung der nächtlichen Atmungsstörung wirkt sich positiv auf den Erhalt der Sehfunktion aus.
Eine andere Augenerkrankung, der Sehnerveninfarkt, gilt als einer der Notfälle in der Augenheilkunde, für die es derzeit leider noch keine wirksame Behandlung gibt. Dabei kommt es zu einer plötzlichen, schmerzlosen Sehverschlechterung mit horizontal begrenztem Gesichtsfeldausfall; oft führt sie zur Berufsunfähigkeit. Zu den Risikofaktoren gehören neben obstruktiver Schlafapnoe Bluthochdruck, zu hohe Cholesterinwerte, Rauchen und ein enger Sehnervenkanal bzw. kleiner Sehnervenkopf. Mitunter werden Patienten erst durch das Eintreten eines solchen Infarkts einer schlafmedizinischen Diagnostik und Therapie zugeführt. Das kann einer Erkrankung des zweiten Auges wirksam vorbeugen - denn in 10 bis 20% aller Fälle erkrankt auch dieses später an einem Sehnerveninfarkt, wenn man nichts dagegen tut.
Auch Frau Professor Wilhelm appellierte daher noch einmal eindringlich an alle Ärzte, über die engen Grenzen ihrer eigenen Disziplin hinauszuschauen. Augenärzte sollten ihre Patienten nach der Qualität ihres Schlafs, Schlafmediziner nach ihrem Sehvermögen fragen. Vor allem bei Menschen, die bereits an Schlafapnoe leiden, ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle wichtig, um bei Problemen rechtzeitig gegensteuern zu können.

Neueste Kommentare

16.09 | 11:58

Hallo Leute, habe Schlafapnoe, wo bekomme ich ein batterieb...